Die Zukunft der Arbeit: Herausforderungen und Chancen im „Hinterland of Things“

Die Hinterland of Things konnte uns wieder aktuelle Problempunkte aus der Industrie zeigen und zudem neue Impulse für die zukünftige Entwicklung geben. Wir waren vor Ort und haben nicht nur interessante Diskussionen zum Thema Fachkräftegewinnung hören dürfen, sondern konnten zudem eine spannende Keynote von “Pip Klöckner” zum Thema Künstliche Intelligenz hören – in jedem Fall eine Bereicherung für uns, so viel können wir bereits verraten.

 

Der Fachkräftemangel und Künstliche Intelligenz

Die Digitalisierung und der demografische Wandel stellen Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Bis 2030 wird in Deutschland ein Fachkräftemangel von etwa 7 Millionen Menschen erwartet. Gleichzeitig steigt die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer:innen, insbesondere unter der Generation Z, die bereits beim Antritt eines neuen Jobs über einen baldigen Wechsel nachdenkt. Diese Entwicklungen gefährden die Stabilität und das Wachstum der Unternehmen. 

Die Künstliche Intelligenz ist nochmal speziell durch die Integration von z.B. Chat GPT in den Fokus gerückt. Der erhöhte Energie- und Wasserverbrauch durch Serverfarmen, die für künstliche Intelligenz (AI) benötigt werden, steht seltener im Fokus, ist jedoch äußerst bedenklich.

 

Von der Diskrepanz zwischen Online- und Offline-Auftritt, über die Präsenzkultur bis zur digitalen Kolonialisierung

Neben dem Fachkräftemangel und der hohen Fluktuation müssen sich Unternehmen auch mit der Diskrepanz zwischen ihrem Online- und Offline-Auftritt auseinandersetzen. Ein inkonsistenter Auftritt kann das Vertrauen sowohl von Kund:innen als auch von Mitarbeiter:innen untergraben. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie wichtig physische Präsenz im Büro ist. Sollten Unternehmen vorschreiben, dass Mitarbeiter:innen mindestens drei Tage vor Ort sein müssen, um Zusammenarbeit und Kreativität zu fördern? Oder reicht die Effizienz von Remote-Arbeit aus, um Unternehmensziele zu erreichen?

Darüber hinaus steht Deutschland vor der Herausforderung der digitalen Kolonialisierung. Große Technologiekonzerne investieren massiv in Künstliche Intelligenz (AI), oft in Form von Cloud-Credits, was die Abhängigkeit von diesen Unternehmen verstärkt. Mistral.ai und andere Unternehmen versuchen, den Suchmarkt durch AI zu revolutionieren, was weitere Implikationen für die nationale Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit hat. Gleichzeitig bieten Initiativen wie die Startup Factories in Deutschland, die sowohl von Hochschulen als auch privat finanziert werden, Potenziale zur Förderung der lokalen Innovationskraft.

 

Mögliche Lösungen: Optimierung der Retention, authentische Kommunikation und flexible Präsenzkultur

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Unternehmen gezielte Strategien entwickeln:

Mitarbeiterbindung (Retention): Durch attraktive Arbeitsbedingungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine wertschätzende Unternehmenskultur können Unternehmen die Loyalität ihrer Mitarbeiter:innen stärken. Dies umfasst auch die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Karriereziele. Unternehmen wie Dreamcraft Ventures investieren in innovative Startups und fördern so das Wachstum und die Entwicklung neuer Talente

Authentische Kommunikation: Ein konsistenter und glaubwürdiger Auftritt sowohl online als auch offline ist essenziell. Vertrauen ist ein zentraler Erfolgsfaktor, und CEOs spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Der Edelman Trust Navigator zeigt, dass das Vertrauen in Führungskräfte besonders hoch ist. Dieses Vertrauen muss durch transparente und ehrliche Kommunikation gestärkt werden.

Flexible Präsenzkultur: Eine ausgewogene Balance zwischen Home-Office und Präsenz im Büro ist der Schlüssel. Unternehmen sollten flexible Modelle anbieten, die sowohl die Effizienz von Remote-Arbeit als auch die Vorteile der physischen Zusammenarbeit nutzen. Mindestens drei Tage vor Ort können sinnvoll sein, um den Teamzusammenhalt zu stärken, ohne dabei die Flexibilität zu verlieren.

Nachhaltige Technologien und Forschung: Der Einsatz nachhaltiger Technologien und die Förderung von Innovationen sind entscheidend. Die MIT-Forschung „Talraf“ zeigt beispielsweise, wie Moleküle zur Optimierung von Prozessen genutzt werden können. Diese und ähnliche Forschungsprojekte sollten unterstützt werden, um Ressourcen effizienter zu nutzen.

 

Unser Fazit

Die „Hinterland of Things“ ist eine vielfältige Konferenz, die immer wieder neue Impulse gibt, aber auch Best-Practices zeigt. Ein zentraler Aspekt bleibt weiterhin, dass Unternehmen innovative Lösungen finden müssen, um den Fachkräftemangel zu bewältigen und die Wechselbereitschaft der Mitarbeitenden zu verringern. Durch eine starke Mitarbeiterbindung, authentische Kommunikation und flexible Arbeitsmodelle können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern und das Vertrauen ihrer Mitarbeiter:innen  und Kund:innen gewinnen. Venture Capital Fonds wie z.B. Future Energy Fund bieten zusätzliche Möglichkeiten, um neue Unternehmen in Deutschland entstehen zu lassen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und steigern. Letztendlich ist es wohl wie in den letzten Jahren – die kontinuierliche Weiterentwicklung der Unternehmen in Deutschland, die Sicherung unserer Talente und die Schaffung eines Nährbodens für Neues. 

 

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