Green Trails: um die Fahrradkultur in der Region zu fördern
Matthias Schäfer
Von Paula Miranda-Stracke

Ich bin: Projektleiter
Ich bin: Geschäftsführer
Lieber Matthias, der Green Trail in Waldeck-Frankenberg ist europaweit ein einmaliges Projekt. Wann und wie wurde er ins Leben gerufen?
Die Planung begann bereits 2017, zwei Jahre bevor ich die Projektleitung übernommen habe. Thomas Trachte, der Bürgermeister von Willingen, hatte die Idee: 650 km lange Single Trails entlang der Kreisgrenzen zu bauen. Mit der steigenden und sich verändernden Entwicklung des Fahrradmarktes wurde uns jedoch klar, dass es sinnvoller wäre, einzelne Konzentrationszonen mit geplanten Trails zu bauen und diese dann über bestehende Wege miteinander zu verbinden. Die Green Trails werden aus rund 200 Kilometern neu angelegten Pfaden bestehen, zusätzlich zu den Wegen, die einzelne Parks wie Korbach, Willingen oder Diemelsee miteinander verbinden.
Gibt es schon eine Prognose, wann die Pfade eingeweiht werden?
Geplant ist die Eröffnung des ersten Trailparks hier in Korbach am Eisenberg im Juli. Dann werden nach für nach die anderen Trailparks zu Ausschreibungen gebracht, die wir jeweils vorab durch unsere untere Naturschutzbehörde genehmigen lassen müssen. Wir gehen davon aus, dass wir mindestens in zwei Bereichen dieses Jahr nochmal bauen werden. Somit haben wir dann ein erstes Konstrukt von drei oder vier Parks, die zusammenhängend wirksam vermarktet werden sollen. Das werden voraussichtlich Diemelsee, Willingen und ggf. auch noch Lichtenfels sein. Wir müssen die Bauphase aller Trailparks bis 2026 abgeschlossen haben, da wir Fördergelder, welche jährlich an Fristen gebunden sind, insbesondere vom Land Hessen bekommen. Wir stehen daher durchaus unter Termindruck.
Welche Unternehmen oder Organisationen sind an dieser Initiative beteiligt?
Wir haben am 01.09.2021 einen Zweckverband gegründet, der aus insgesamt 14 Kommunen und dem Landkreis Waldeck-Frankenberg besteht. Wir binden natürlich aber auch immer gewisse Interessengruppen mit ein. Das heißt, wir haben Kommunikation und Abstimmung mit den eigentlichen Flächenbesitzern. Diese Partner stellen uns die Flächen zur Verfügung. Auf und in diesen Flächen sind aber auch weitere Personenkreise unterwegs, wie z.B. Jäger oder Förster, mit denen wir abstimmen, was vom Streckenbau her möglich ist und was Ausschlusskriterien sind. Das betrifft auch die naturschutzrechtliche Genehmigung, deshalb sprechen wir auch immer wieder mit dem Naturschutzbund, um noch Dinge zu erfahren, von denen vielleicht das beauftragte Projektbüro Bioline und die Streckenplaner noch keine Kenntnis haben.
Auf welche Herausforderungen seid ihr bisher gestoßen?
Wir haben 14 Potentialräume, die wir derzeit beplanen und müssen daher sehr viele Gespräche und Abstimmungsprozesse führen. Manchmal fehlt das Gefühl dafür, dass die Antworten nicht gleich am nächsten Tag schon da sind. Oft hat man schon Dinge vereinbart, aber kann diese nicht direkt umsetzen, weil an anderer Stelle Handlungsbedarf besteht. Man ist auch personell manchmal eingeschränkt. Das Projekt ist so umfangreich, dass wir eigentlich Personal brauchen, was sich nur darum kümmert. Das Ganze zu vermarkten ist wirklich eine große Nummer, aber nicht zuletzt deshalb hat man den Zweckverband Green Trails auch gegründet.
Wir wollen vermitteln, dass es eine Chance für alle sein kann. Wir versuchen alles und jeden so weit wie möglich zu berücksichtigen. Es ist ein sehr komplexes Thema, da wir verschiedene Gruppierungen miteinander verknüpfen wollen, damit Themen wie Artenschutz oder Nachhaltigkeit der Wälder auch im Bewusstsein der Nutzer mit aufgenommen werden können.
Gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade oder ist jeder der Pfade für alle Alters- und Leistungsstufen geeignet?
Es gibt keine klassisch aufgeteilten Schwierigkeitsgrade. Unser Anspruch ist, Trails für alle zu bauen. Kinder, Familien aber auch Best Ager sollen problemlos und sicher darauf fahren können. In der Regel bauen wir Strecken mit maximal 5% Steigung. In manchen topografischen Bereichen ist das Gefälle etwas größer, da wir von der Flächenverfügbarkeit und der Topographie her etwas eingeschränkt sind.
Wir wollen dieses Projekt auf keinen Fall mit den Willinger Bikeparks vergleichen. Bei uns steht das Naturerlebnis verbunden mit kulturellen und Nachhaltigkeitsaspekten im Vordergrund – also Dinge, die über das Radfahren und Mountainbike gewollt hinausgehen.
Fährst du selbst gerne Fahrrad?
Ja, auf jeden Fall. Dieses Projekt ist für mich wirklich eine Herzensangelegenheit, weil ich ursprünglich auch aus dem Radsport komme. Ich habe als Kind Kunstradfahren gemacht, Radball gespielt und bin dann beim Mountainbike gelandet. Ich hatte schon immer mit dem Rad zu tun. Als ich dann mehr oder weniger durch Zufall mit meinem Team mit der Projektleitung betraut worden bin, war für mich klar, da habe ich einfach Bock drauf. Es ist eine große Chance mit enormem Potential. Das spiegelt uns übrigens auch die Wirtschaft hier im Landkreis wider. Gut für unsere Region – was den Tourismus anbelangt – gleichzeitig auch ein großartiges Angebot für jedermann, weil es so gut wie jeder nutzen kann.

Matthias Schäfer
Studiert habe ich Sport mit Abschluss Diplomsportlehrer
Aktuell arbeite ich als Fachdienstleiter Sport und Jugendarbeit beim Landkreis Waldeck-Frankenberg
Meine Heimat und mein Zuhause ist in Lichtenfels
Meine Lieblingsorte in Waldeck-Frankenberg ist überall dort, wo ich mit dem MTB hinkomme.
Magazin
Menschen, die in Waldeck-Frankenberg leben
oder arbeiten, erzählen von ihren Karrieren.
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