Gründung und Nachhaltigkeit: Vagabundo TinyHouse
Vagabundo
Von Neele Henkler

Wir sind: Andi, Luca und Michi
Wir sind: Andi, Luca und Michi
Lieber Michi, du hast mit deinen beiden Freunden Andi und Luca das Unternehmen Vagabundo TinyHouse gegründet. Wer seid ihr und was macht euer Unternehmen aus bzw. besonders?
Wir kennen uns schon sehr lange und sind gute Freunde. Unsere Hauptmotivation besteht nicht nur darin, Geld zu verdienen, sondern auch, zusammen ein Projekt zu starten und coole Häuser zu bauen. Wir bieten dabei Liebe bis ins Detail und intelligente Raumlösungen auf kleinem Raum an. Wir wollen langlebige Häuser bauen, da uns der Aspekt der Nachhaltigkeit besonders am Herzen liegt. Mit unserem Projekt haben wir nun ein Tiny House mit zwei vollwertigen Stockwerken gebaut, was es vorher so in der Art noch nicht gab.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen und warum habt ihr Waldeck- Frankenberg bzw. Twiste als Standort gewählt?
Wir haben alle drei unser Studium abgeschlossen und auch einige Jahre Berufserfahrung gesammelt. Dabei waren wir uns aber immer sicher, dass wir einmal etwas zusammen aufbauen wollen. Zudem mögen wir alle das einfache Leben und sind schon oft mit dem Camper unterwegs gewesen. Wir haben erkannt, dass wir alle relativ wenig zum Leben brauchen. So kam der Traum von einem Haus in Portugal. Mein Freund Luca, der auch Architekt ist, kam auf den Gedanken, ein Tiny House zu bauen. Daraus haben wir eine Unternehmensidee entwickelt, die unsere eigenen Träume verwirklicht und vielleicht auch anderen gefällt. Der Standort hat uns angesprochen, da Lucas Eltern aus der Region kommen und einen Laden- und Messebau besitzen. Dort befindet sich eine große Werkstatt und während Corona haben wir uns dazu entschieden, in dem Betrieb ein Tiny House anzufertigen. Ein weiterer Grund ist die zentrale Lage in Deutschland. Man kann sowohl den Norden als auch den Süden gleichermaßen schnell beliefern.
Was macht das Wohnerlebnis in einem Tiny House aus?
Mit einem Tiny House entscheide ich mich bewusst dazu, auf kleinerem Raum zu leben, einen kleineren Impact auf die Umwelt zu haben und bewusster mit Ressourcen umzugehen. Dabei kann man sich hinterfragen, was man wirklich zum Leben braucht. Es hilft nicht nur der Umwelt, sondern schont auch den eigenen Geldbeutel. Da weniger Kosten anfallen, weshalb man bewusst entscheiden kann, wie viel man arbeiten möchte. Mehr Zeit steht somit zur Verfügung, wodurch man anderen Projekten oder Aktivitäten nachgehen kann. Das macht grundsätzlich das Leben in einem Tiny House aus. Um darin zu wohnen, braucht man zudem ein erschlossenes Baugrundstück und muss einen Bauantrag stellen. Dann kann man sich das Tiny House auch schon auf ein neues Grundstück oder in den Garten stellen, sei es nun zur eigenen Nutzung oder Vermietung.
Welche Vor- und Nachteile kommen auf Konsumenten zu und wohnt ihr bereits selbst in einem Tiny House?
Das kleine Investitionsvolumen, welches man tätigen muss und der geringere Stromverbrauch sind definitiv von Vorteil. Man öffnet sich für das Thema des Minimalismus und stellt sich essentielle Fragen über den eigenen Verbrauch von Ressourcen. Mit einem Tiny House hat man sehr viel Freiheit. Ein Nachteil ist, dass nur noch ein kleinerer Wohnraum zur Verfügung steht. Man muss sich also von einigen Dingen trennen. Das könnte für den ein oder anderen etwas schwierig werden. Aktuell wohne ich in einer Wohnung, verfolge aber den Plan, in den nächsten Jahren ein eigenes Vagabundo Tiny House zu beziehen. Ich weiß aber noch nicht genau, ob in Vollzeit oder Teilzeit. Es könnte also ein Mix zwischen dem ländlichen und urbanen Leben werden. Andi und Luca haben ähnliche Pläne. Sie wollen sich ein Tiny House entweder im eigenen Garten oder in Portugal aufstellen.
Wie sieht eurer Meinung nach die Zukunft des nachhaltigen Bauens aus?
Der Hausbau wird sehr stark in die Richtung der Modularität gehen, das heißt, dass man viel mit Modulen arbeitet, um Häuser zu erweitern. Es wird zudem mehr auf das Material geachtet, welches verbaut wird. Vor allem Holz spielt bereits eine wichtige Rolle. Des Weiteren nimmt die Begrünung an Fassaden oder auf dem Dach zu, vor allem im urbanen Raum. Aber auch das Tiny House wird in der Zukunft eine große Rolle spielen. Ob um Flächen im urbanen Raum zu verdichten oder Flach- und Garagendächer zu nutzen, um neuen Wohnraum zu schaffen.
Wenn ihr noch mehr über die Gründung von Vagabundo TinyHouse, das Team und ihre Idee des nachhaltigen Wohnens erfahren wollt, hört euch doch gerne auch die neue Folge des Handwerk Next Podcasts an!
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