Network Digitalreise 2019
Frankfurt am Main gilt als größter Datenumschlagsplatz Europas. An diesem Knotenpunkt für Bits und Bytes sind letzte Woche 15 Unternehmer aus Waldeck-Frankenberg tiefer in die digitale Welt eingetaucht. Network Waldeck-Frankenberg organisierte für die Interessierten eine zweitägige Exkursion mit Vorträgen, Besichtigungen und Netzwerk-Veranstaltungen zum Thema Digitalisierung.
„Mit Frankfurt haben wir eine Metropole gewählt, an dem wir viele digital operierende Unternehmen als Austauschpartner und Ideengeber besuchen können“, erzählt Network-Gründer Tim Oberlies. Die Hessische Digitalministerin Kristina Sinemus und der Landtagsabgeordnete Armin Schwarz begrüßten die Gäste am Mittwochabend. Die Ministerin versprach, die Infrastruktur dafür zu schaffen zu wollen, damit die Waldeck-Frankenberger Unternehmen auf digitalem Weg schneller und besser zu ihrem Ziel kommen.
Der Leiter des Blockchain-Centers der Frankfurt School of Finance and Management, Prof. Dr. Sandner, eröffnete die Vortragsreihe und führte die Teilnehmer in die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie ein. Wie weitere Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen und Big Data erforscht, entwickelt und validiert werden, erklärte Solveig Köbernick vom Main incubator, der Commerzbanktochter für Forschung und Entwicklung.
Im Coworking-Space Techquartier besichtigten die Waldeck-Frankenberger nicht nur die geteilten Büroflächen, sondern bekamen auch Einblicke in den TechHub, das Ökosystem aus Startups im finanztechnologischen Bereich. Ein solches FinTech-Startup gründete Florian Christ. Der Kasseler erzählte in seinem Vortrag, wie das Unternehmen Fino immer größer wurde und seine internen Prozesse an neue Herausforderungen anpasste. „Von solchen Erfahrungen zu hören, regt dazu an im eigenen Unternehmen etwas zu verändern und zu hinterfragen, ob etwa die Abläufe oder Zusammenstellung der Teams noch zeitgemäß sind – etwas, das im Arbeitsalltag oft zu kurz kommt,“ sagt Christian Gerke von Peikko.
Weiteren Vorträgen lauschten die Teilnehmer im Showroom des Architektenbüros Vitra. Auch hier wurde der Ort selbst und seine Gestaltung zum Thema. Wie wertschätzendes Mitarbeiterfeedback Teams kreativer, motivierter und produktiver arbeiten lässt, erfuhren die Unternehmensvertreter von Sonja Hollerbach. Nach der Mentorin für moderne Führungskultur begrüßte Network Lea Vajnorsky, eine der Forbes 30 unter 30. Sie ist Head of Platform Development der Digitaleinheit von Henkel und verantwortlich für die Unternehmensplattform “Henkel X”. Nach dem Austausch über die Transformation des Traditionsunternehmens, wechselten die Teilnehmer wieder von der Konzern- in die Startup-Perspektive.
Benedikt Quarch, Gründer und Geschäftsführer der Rightnow Group, sprach davon, wie das kleine Unternehmen mit großen Finanzspritzen umging. Die andere Seite der Finanzierung beleuchtete der Vortrag von Multiple Capital: Der selbst erstellte Venture Fond ermöglicht es in verschiedene Startups zu investieren – ihnen das sogenannte Venture Capital zur Verfügung zu stellen.
Der Besuch bei der Eventagentur jazzunique rundete die Digitalreise der Waldeck-Frankenberger ab. Die zehn Vorträge führten die Gruppe an fünf verschiedene Veranstaltungsorte in Frankfurt. „Wir haben die Exkursion bewusst dynamisch gestaltet und Freiräume gelassen, sodass sich die Teilnehmer untereinander und mit den Vortragenden über ihre eigenen Erfahrungen und Herausforderungen austauschen können – das geht bei so einer Reise auch mal ganz ungezwungen bei einem abendlichen Apfelwein,“ sagte Jonatan Freund von Network.