Henkel Leitung liegt in der DNA
Nils Henkel
Von Paula Miranda-Stracke

Ich bin: stellvertretender Geschäftsführer
Ich bin: stellvertretender Geschäftsführer
Lieber Nils, du hast in Aachen einen Bachelor of Science in Betriebswirtschaft abgeschlossen und bist mit neuen Ideen in die Heimat zurückgekehrt. Wann warst du dir sicher, dass du das Familienunternehmen weiterführen willst?
Dessen war ich mir quasi schon immer sicher. Mit der Zeit ist nur klarer geworden, dass mir Selbstverwirklichung und eigene Entscheidungen zu treffen viel wichtiger sind als alles andere. Naturgemäß gab es auch Erwartungen von meiner Familie, aber es war mir immer freigestellt, was ich machen wollte. Nachdem ich eine Verkaufsleiterausbildung in unserem Familienunternehmen abgeschlossen hatte, wurde ich Handelsassistent. Bevor ich diesen Karriereweg weiter gegangen bin, habe ich in der großen weiten Welt Entscheidungsfindung betrieben, um etwas anderes zu sehen und über den Tellerrand zu blicken. Dabei wächst man und lernt ein paar Dinge, die einem zu Hause nicht beigebracht werden. Als ich zurückkam, habe ich das Wirtschaftsstudium absolviert und mich auf Logistikoptimierung, Consulting und auch Entrepreneurship spezialisiert. Wegen Corona bin ich etwas früher nach Hause gekommen. Da alle MitarbeiterInnen in Kurzarbeit waren, hat in dieser Zeit meine ganze Familie mit angepackt. Außerdem ist eine Mitarbeiterin in Rente gegangen und eine andere schwanger geworden und ich konnte somit diese zwei Stellen mitbesetzen.
Seit 2021 bist du in der Geschäftsführung der Carl Henkel GmbH. Wie sieht mittlerweile dein Alltag dort aus?
Mein Tagesablauf beginnt, wenn ich morgens den Laden aufmache. Damit der Tag reibungslos abläuft, braucht man eine gewisse Grundorganisation und Struktur. Also koordiniere ich, dass jeder eine klare Aufgabe hat und auch der Lagerbestand auf dem neuesten Stand ist. Ich versuche frischen Wind in Form von neuen Ideen einzubringen. Tatsächlich mache ich auch ein bisschen von allem: vom Einkauf über Kalkulation, Wareneingang, Kontrollen usw. Ich kümmere mich um das Marketing, um Zeitungsartikel und rechtliche Fragen. Ich bin für technische Dinge zuständig und habe auch neue Bestellsysteme eingeführt. Es wird nie langweilig.
Du hast auch Erfahrungen im Ausland gesammelt und ein halbes Jahr in Schweden verbracht. Konntest du schon einiges deines neu Erlernten in die Praxis umsetzen?
Als Nachfolger in fünfter Generation hat deine Familie bestimmt einige Generationenkonflikte erlebt. Kannst du uns ein paar Lektionen mitteilen, die du gelernt hast?
Wir harmonieren eigentlich ganz gut und reden sehr viel miteinander. Auch die Mittagspause und den Feierabend verbringen wir oft zusammen. Mit der Zeit habe ich gelernt, Konflikte möglichst direkt zu lösen. Es ist sicher nicht meine Stärke, aber es bringt nichts Probleme aufzuschieben. Sie lösen sich nicht von selbst. Man sollte sich gegenseitig achten, sowie Werte und Meinungen der anderen akzeptieren. Außerdem ist niemand perfekt und jeder reagiert anders auf Kritik. In unserer Situation muss man einfach miteinander klarkommen. Sonst hätte ich mich auch nicht dazu entschlossen, den Laden weiterzuführen.
Welchen Rat würdest du jemandem geben, der sich seinen Ruf im Unternehmen der Eltern aufbauen möchte?
Der Aufbau eines guten Rufs ist recht vielschichtig. Im Unternehmen der Eltern wird der Ruf durch das eigene Handeln geprägt. Was man tut, wie man es tut und wie man miteinander umgeht, ist sehr wichtig. Insbesondere im Familienunternehmen. Bei uns arbeiten die meisten MitarbeiterInnen bis zur Rente. Gewinn und Umsatz sind zwar wichtig, aber die Menschen sind viel wichtiger. Gut durchdachte und vor allem akzeptierbare Ideen mitzubringen, spielt eine entscheidende Rolle.
Mein Motto ist: Machen ist wie Wollen, nur krasser. Viele sagen, „ich könnte das machen“, aber „könnte“ bringt nichts. Man muss derjenige sein, der es auch anpackt.

Nils Henkel
Ausgebildet wurde ich als Handelsassistent bei uns im Unternehmen
Studiert habe ich Betriebswirtschaftslehre in Aachen
Aktuell arbeite ich als stellvertretender Geschäftsführer
Meine Heimat ist Korbach
Mein Zuhause ist Korbach
Meine Lieblingsorte in Waldeck-Frankenberg sind der Diemel- und Edersee sowie die bergige Region rund um Willingen.
Magazin
Menschen, die in Waldeck-Frankenberg leben
oder arbeiten, erzählen von ihren Karrieren.
Moderne Lehre im ländlichen Raum
Die Corona-Pandemie hat uns bewiesen, dass unser Schulsystem noch lange nicht perfekt ist. Themen wie Digitalisierung und die Optimierung der Lehre beschäftigen uns täglich. Aber auch in der Politik wird eine Verbesserung der Verhältnisse angestrebt. Im Interview erklärt Friederike Becker,…
Green Trails: um die Fahrradkultur in der Region zu fördern
Matthias Schäfer Waldeck-Frankenberg gewinnt einen weiteren Verbündeten bei der Stärkung der Fahrradkultur: das Projekt Green Trails. Die Initiative ist das Ergebnis vieler Allianzen und umfasst das größte Trail-Netz für Biker in Europa. Projektleiter Matthias Schäfer erzählt uns im Interview, wie…
Arbeitsleben & Ausbildung bei Viessmann
Max Gero Schwanke hat verschiedene Rollen bei Viessmann. Neben seiner Tätigkeit als Projektmanager und Process Portfolio Manager ist er auch Ausbildungsverantwortlicher im IT-Bereich. Zusammen mit der Auszubildenden Hannah Schneider erzählen sie im Interview von ihren Lern- und Berufserfahrungen und wie…
Kommunikation als Schlüsselelement der Projektleitung
Bastian Stede Neben dem Umgang mit Terminen, Budgets und Technologie gehört zur Leitung von Projekten auch das Wissen, wie man kommuniziert. Ingenieur Bastian Stede erzählt im Interview mehr über dieses Thema und verrät, wie er zum Projektleiter bei BECKER 360…
Vorbereitung ist das A und O für eine erfolgreiche Nachfolge
Mit rund 150 Mitarbeiter*innen an sechs Standorten in Deutschland führt Christoph Klug die Aufgaben seines Vaters fort und leitet gemeinsam mit ihm die Möbelkreis-Gruppe. Im Interview erzählt Christoph, wie er sich im Laufe der Jahre vorbereitet hat, über die aktuelle…
Gründergenie und Mutmacher
Sachsenhausen, Hamburg, Peking: Als Gründer und CEO hat Christopher Roskowetz bereits viele Erfahrungen in der Unternehmensgründung gesammelt, für große internationale Werbeholdings gearbeitet und mit seinem neuesten Startup bluplanet den ersten Online-Shop für die Vertriebssoftware Salesforce geschaffen.
Handwerkstalent und Betriebsinhaber mit 23
Philipp Müller Jung, engagiert und voller Tatendrang. Mit 23 Jahren hat er bereits zwei Meistertitel und ist Inhaber der Zimmerei Müller in Marienhagen. Im Interview erzählt er uns, wie es dazu kam und was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Zudem…
Jahresrückblick 2022
So war das Jahr für Network 2022 war wirklich vielfältig – frische Ideen, abwechslungsreiche Projekte und neue Gesichter. Hier sind einige Highlights von uns für den Landkreis. Digital Culture Week Mit einem unterhaltsamen Programm aus Referent:innen, Gästen und Diskussionen hat…
Dörfer werden Zukunftsorte – Kamingespräch 2022
Neue Perspektiven In den letzten Jahren konnte man einen neuen Trend beobachten: Das Wohnen auf dem Land wird immer attraktiver! Sowohl Kleinstädte als auch Landgemeinden haben in den letzten Jahren einen signifikanten Zuwachs erfahren. Sei es nun aufgrund der steigenden…
Networker stellen sich vor: Lara Dietzel – Designerin
Lara Dietzel Regelmäßig stellen sich die Gesichter hinter Network vor. Heute ist unsere neue Kollegin an der Reihe: Lara Dietzel. Die 23-jährige ist seit August bei uns und unterstützt das Design Team. Warum sie sich zusätzlich zu ihrem Beruf noch…
Gründung und Nachhaltigkeit: Vagabundo TinyHouse
Vagabundo Hoch hinaus im TinyHouse! Das Team von Vagabundo Living, die drei Freunde Andi, Luca und Michi, haben sich eine besonders interessante und nachhaltige Geschäftsidee überlegt. Sie bauen Tiny Houses mit intelligenten Raumlösungen. Ein Musterhaus steht bereits im Englischen Garten…
Henkel Leitung liegt in der DNA
Nils Henkel Nur wenige Familienunternehmen schaffen es so weit wie Carl Henkel. Als Nachfolger in fünfter Generation des Korbacher Ideenfachgeschäfts kehrte Nils Henkel 2021 in die Heimat zurück und trat seitdem in die Geschäftsführung ein. Im Interview erzählt Nils von…