Kommunikation als Schlüsselelement der Projektleitung
Bastian Stede
Von Paula Miranda-Stracke

Ich bin: Projektleiter
Ich bin: Projektleiter
Lieber Bastian, du hast dich aufgrund einer Network Stellenausschreibung bei BECKER 360 in Medebach beworben und den Job bekommen. Wie war das genau?
Ende 2021 war ich noch Student in Bochum, aber da ich gerne in unseren Landkreis zurückkehren wollte, habe ich nach Möglichkeiten in der Region Ausschau gehalten. Meine Suche führte mich zur Network Seite, wo ich auf das Stellenangebot von BECKER 360 aufmerksam wurde. Es hat sehr gut zu mir gepasst, weil ich schon während meiner Ausbildung im Fensterbau tätig war. Also habe ich mich einfach beworben und umgehend eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen. Mein Studium beendete ich im März 2022 und ich konnte im April direkt dort anfangen zu arbeiten.
Du hast zuerst die Ausbildung zum technischen Systemplaner absolviert, dann Bauingenieurwesen studiert. Aktuell arbeitest du als Projektleiter. Welche Fähigkeiten muss ein Ingenieur beherrschen, um die Aufgaben eines Projektleiters erfolgreich erfüllen zu können?
Ich würde sagen, eine der wichtigsten Kernkompetenzen eines Projektleiters ist es, gewisse Kommunikationsfähigkeiten mit sich zu bringen. Ein Großteil meines Aufgabengebietes besteht darin, Vereinbarungen und Absprachen mit Architekten, Kunden, Lieferanten und anderen Gewerken zu treffen. Man darf auch die Kommunikation innerhalb des Unternehmens nicht unterschätzen. Vor allem, wenn man relativ neu im Betrieb ist, muss man sich erstmal mit den Abläufen vertraut machen und die Kolleg/innen kennenlernen. Aus der Erfahrung der Mitarbeiter/innen kann man auch viel für die Planung ableiten.
Fachliche Kompetenz ist auch wichtig. Man muss sich in seinem Bereich sehr gut auskennen, um eventuell auftretende Probleme frühzeitig zu erkennen und festzustellen, welche Informationen seitens der Architekten oder beteiligter Gewerke für eine angemessene Planung noch fehlen.
Seit 1926 hat sich BECKER 360 auf die Herstellung von hochwertigen Häusern und Fenstern aus Holz spezialisiert. Welches sind die größten Veränderungen in diesem Bereich, die du in letzter Zeit feststellen konntest?
Allgemein haben Fenster einen großen Anteil an der Einhaltung der gesetzlich geforderten Niedrigenergiestandards im Hochbau. Dementsprechend sind die Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz stark gestiegen. Das hat auch Auswirkungen auf die verschiedenen Glasarten, die verbaut werden. Vor einem Jahrzehnt war die 2-fach Verglasung gängig. Mittlerweile wird eigentlich nur noch 3-fach verglast, um die Anforderungen zu erfüllen. Aus architektonischer Sicht gibt es einen allgemeinen Trend: größere Glasflächen. Da bewegen wir uns im Bereich des gerade so noch Möglichen.
Auch in der Produktion hat sich viel geändert. Mit modernen Technologien können Rahmenteile präziser und zeitlich effektiver hergestellt werden. Im Holzbau, zum Beispiel bei klassischen Einfamilienhäusern, herrschen derzeit auch sehr hohe Standards. Der wohl größte Unterschied zur damaligen Zeit ist hier, dass heutzutage fast alles im Werk vorgefertigt werden kann. Anstatt der Massivholzbauweise wird nun hauptsächlich die Holzrahmenbauweise verwendet.
Du kommst aus Wirmighausen und bist in der Kommunalpolitik sehr engagiert. Was sind deiner Meinung nach die Forderungen der Jugendlichen von heute?
Ich beobachte, dass viele Unternehmen noch immer an einem konservativen Arbeitsbild festgenagelt sind. Das Angebot, im Home-Office oder in Coworking-Spaces zu arbeiten, sowie die Möglichkeit auf reduzierte Arbeitszeiten oder 4-Tage-Wochen sind Dinge, die für unsere Generation immer wichtiger werden. Man will nicht mehr einen Großteil seines Lebens nur mit Arbeit verbringen. Die Work-Life-Balance nimmt einen höheren Stellenwert ein.
Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sollten entsprechende Anreize schaffen, um junge Menschen in der Region zu halten. Als jüngstes Mitglied des Ortsbeirats in unserem Dorf versuche ich, mich für die Forderungen und Interessen dieser Zielgruppe einzusetzen und so dafür zu sorgen, dass die Region attraktiv bleibt. Die Arbeit von Network ist auch ein sehr wichtiger Schritt, um Unternehmen darauf aufmerksam zu machen, dass viel Potential in der Region und den hier lebenden jungen Menschen steckt.
Was wünschst du dir für die Region Waldeck-Frankenberg?
Ich wünsche mir, dass sich in der Kommunalpolitik dafür eingesetzt wird, die großen Arbeitgeber wie Continental, Weidemann usw. hier in der Region zu halten. Aber auch die kleineren und mittelständischen Unternehmen dürfen politisch nicht vergessen werden. Viele kleine Betriebe hatten es zu Corona-Zeiten sehr schwer und einige mussten sogar Insolvenz anmelden. Ich hoffe, dass es hier weiterhin Unterstützung geben wird.
Außerdem mangelt es in den kleineren Dörfern an Wohnraum, was oft ein Hauptgrund dafür ist, dass viele junge Leute die ländlichen Gebiete verlassen. Es ist viel einfacher, in der Großstadt oder in Ballungsgebieten eine Wohnung zu finden. Gerade auf dem Dorf gibt es oft große Familienhäuser, die nur zum Teil bewohnt sind. Deshalb wäre es sinnvoll, privaten Hausbesitzern Anreize zu geben, um mehr Wohnraum zu schaffen und diesen zu vermieten. Das wäre meiner Meinung nach sehr wichtig, um junge Menschen hier zu behalten.

Bastian Stede
Ausgebildet wurde ich bei Metallbau Figge in Korbach zum Technischen Systemplaner für Stahl- und Metallbautechnik
Studiert habe ich Bauingenieurwesen an der Ruhr-Universität Bochum
Aktuell arbeite ich als Projektleiter bei Becker 360
Meine Heimat ist Wirmighausen
Mein Zuhause ist Wirmighausen
Meine Lieblingsorte in Waldeck-Frankenberg sind der Diemelsee und unser Garten außerhalb des Dorfes.
Magazin
Menschen, die in Waldeck-Frankenberg leben
oder arbeiten, erzählen von ihren Karrieren.
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