Selbstständigkeit mit 17 Jahren
René Knipschild:
Von Neele Henkler
Ich bin: IT-Unternehmer & Geschäfts-entwickler
Ich bin: IT-Unternehmer & Geschäftsentwickler
Lieber René, wie und wann kam es zur Entstehung deines Unternehmens?
Mit 17 Jahren bin ich Software-Entwickler geworden und habe damals für einen befreundeten Studenten, der schon gewerblich Softwareentwicklung angeboten hat, als Subunternehmer gearbeitet. Ich habe dann ein Gewerbe angemeldet und kleine Programmieraufträge übernommen. Dadurch ist in mir der Wunsch entstanden, selbständig und unternehmerisch tätig zu sein. Ich habe das damals neben dem Abitur gemacht. Nach meinem Abitur habe ich mich dazu entschieden, nebenbei ein Fernstudium in Wirtschaftsinformatik an der Fernuni Hagen zu beginnen, um mich auf die Selbstständigkeit zu konzentrieren. Ich bin bereits mit 17 Jahren in eine eigene Wohnung gezogen und habe mir dort ein Büro eingerichtet. Im Laufe der Zeit habe ich auch zwei weitere Büros gemietet. Am Anfang haben wir als IT-Dienstleister viele lokale Firmen beliefert. Das hat sich im Laufe der Zeit komplett verändert, weil wir als Unternehmen auf die reine Softwareentwicklung gegangen sind. Das ist kein lokales Thema mehr, sondern ein deutschlandweites.
Wie hast du es geschafft, dein Unternehmen zu einem deutschlandweit tätigen IT-Dienstleister zu entwickeln?
Wichtig ist, dass ich nicht von Anfang an einen „Masterplan“ hatte. Ich habe einfach das gemacht, wo ich dachte, dass das für mich der richtige Weg ist. Ich konnte auch nicht von heute auf morgen von der Selbstständigkeit leben, weshalb ich nebenbei mehrere Nebenjobs hatte, um mich zu finanzieren. Als ich 2011 diesen Prozess begonnen habe, musste ich auch erstmal schauen, worin ich mein Unternehmen spezialisieren möchte. Es hat sich herausgestellt, dass meine persönliche Kernkompetenz alles ist, was mit Datenbanken zu tun hat. Dazu zählen Datenverarbeitung, Datenauswertung und die Optimierung von Prozessen. Im Laufe der Zeit habe ich mein Unternehmen in mehrere Richtungen spezialisiert und zusammen mit Geschäftspartnern zwei Ausgründungen durchgeführt. Während wir uns im Stammunternehmen rkCSD e.K. um reine Software-Projekte z.B. Web-Plattformen (Full Stack) kümmern, befassen wir uns im Unternehmen BDE-SYSTEMHAUS GmbH mit der Zentral-Datenbank zur Betriebsdatenerfassung (Hardware, Software & Prozesse). Bei heyner.dev UG (h.b.) widmen wir uns dagegen dem Support hinsichtlich Server-Betrieb und der Anpassung von OpenSource-Lösungen.
Es ist zudem wichtig, dass man sich ausprobiert, sich mit den richtigen Leuten vernetzt und sich von diesen Ratschläge einholt. Außerdem habe ich immer eine sehr gute Netzwerkpflege betrieben und bin auch bei den Wirtschaftsjunioren aktiv. Die Pflege der Bestandskunden spielt auch eine essentielle Rolle. So konnte ich meine Kundschaft durch persönliche Empfehlungen auf verschiedene Standorte in Deutschland erweitern und auch über die Grenzen hinaus Kundschaft in der Schweiz gewinnen.
Wie hat sich dein Unternehmen zu einem Ausbildungsunternehmen etabliert?
Für mich ist der Teamgedanke ein wesentlicher Grund, warum ich diesen Weg gehe. Ich habe sehr früh angefangen, Schülerpraktikanten zu nehmen, auch als ich noch in den Startlöchern stand und in meinem ersten Büro war. Ich bin da sehr konsequent gewesen und habe in den besten Jahren sechs bis sieben Praktika durchgeführt. Es war für mich schon immer ein Anliegen, etwas weiterzugeben. Mir war es wichtig, den Geschäftsgedanken auf das sogenannte “Nerdtum” der IT zu übertragen und zu zeigen, dass man sich auch von großen Anbietern unabhängig machen kann. So habe ich im Laufe der Jahre exzellente Mitarbeiter gewonnen. Ich habe durch meine dank den Wirtschaftsjunioren ausgezeichnete Verbindung zur IHK direkt die Erlaubnis erhalten, ausbilden zu dürfen. Dadurch haben wir drei Auszubildene zu einer erfolgreichen Ausbildung geführt. Einige haben wir direkt übernommen oder in Partnerunternehmen untergebracht. Mir ist es wichtig, ein Team aufzubauen, wo der Zusammenhalt da ist und das Arbeiten Spaß macht.
Was tust du für die Zufriedenheit deiner Mitarbeiter?
Ein sehr konkretes Beispiel ist, dass wir seit drei Jahren Betriebssport anbieten. Ein Praktikant hatte die Idee und konnte das restliche Team überzeugen. Wir haben dann angefangen, gemeinsame Betriebsläufe zu veranstalten. Ich hatte zudem Kontakt zu dem Sport- und Fitnesskaufmann Nils Kindel, welchen ich letztendlich beauftragte, uns professionell zu betreuen. Er ist jetzt seit 3 Jahren Coach unserer Sporteinheit und hat zu Beginn erstmal einen Vortrag darüber gehalten, warum es wichtig ist, speziell in einem Bürojob, einen körperlichen Ausgleich zu schaffen. Gesundheit, Ernährung und Work-Life Balance wurden ebenfalls thematisiert. Alle zwei Wochen findet nun eine Einheit statt, wo wir entweder laufen oder uns besondere Aktionen überlegen. Wir haben auch mal eine Challenge durchgeführt, wo die Mitarbeiter Punkte für Aktivitäten sammeln konnten. Dabei ging es um das eigene Leistungsniveau und soziale Aspekte, wie Teamfähigkeit. Diese Art von Teamsport hat das Team zusammengeschweißt. Ich bezahle meine Mitarbeiter auch für den Betriebssport, da er während der Arbeitszeit stattfindet. Ich habe gemerkt, dass das tatsächlich etwas bringt und dass es das Arbeiten und die Produktivität verbessert.
Du gehörst zu den ersten Partner-Unternehmen und Investoren von Network, warum hast du dich dazu entschieden?
Ich kenne die Gründer von Network Waldeck-Frankenberg alle persönlich, weil wir zusammen Abitur gemacht haben. Als die Idee von Network Waldeck-Frankenberg aufkam, war ich total begeistert, weil es sowas vorher in unserer Region überhaupt noch nicht gab. Die Idee, die Stärken innerhalb der Region mal zu bündeln, die Vernetzung von Unternehmen untereinander zu ermöglichen und eine Plattform für Unternehmen zu schaffen, wo Jobmöglichkeiten und das Potential der Region dargestellt werden, konnte ich in der Form bisher noch nirgendwo sehen. Das wollte ich gerne unterstützen, da ich die Netzwerkpflege selbst als sehr wichtig erachte. So wie Network konnte ich mich mit meinem Unternehmen ebenfalls sehr stark in den letzten Jahren entwickeln. Network ist dabei ein wichtiger Baustein für mich gewesen. Es freut mich, dass es nicht bei der Idee geblieben ist, sondern sich das Projekt gut im Landkreis etabliert hat.
Was bedeutet Heimat für dich?
Meine Heimat ist der Edersee, da er unsere Region prägt. Der Edersee befindet sich auch in der Nähe meiner Großmutter, dementsprechend habe ich einen familiären Bezug. Ich komme sozusagen von den Ufern des Edersees. Wenn ich am Edersee laufe, über den Urwaldsteig wandere oder eine Mountainbike-Tour mache, dann fühle ich mich zu Hause. Dann habe ich kein Smartphone dabei, bin ganz bei mir und komme zur Ruhe. Der Edersee vereint ein Sinnbild von Heimat und ganz vielen schönen Erlebnissen mit Freunden und Familie für mich.
Mehr zu Rene Knipschild und seinen Unternehmen erfahrt ihr hier:
https://www.bde-systemhaus.com
René Knipschild
Studiert habe ich an der FernUniversität in Hagen.
Aktuell arbeite ich IT-Unternehmer & Geschäftsentwickler.
Meine Heimat ist der Edersee.
Meine Zuhause ist Korbach.
Meine Lieblingsorte in Waldeck-Frankenberg sind der er Urwaldsteig und das Orketal.
Magazin
Menschen, die in Waldeck-Frankenberg leben
oder arbeiten, erzählen von ihren Karrieren.
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